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Schleichender Verlust der Sehkraft: Grüner Star (Glaukom)

Beim Grünen Star (med. Glaukom) kommt es langsam und schleichend zu einem Untergang von Ganglienzellen der Netzhaut und des Sehnerven. Diese Zellen bilden die Oberfläche der Netzhaut, die sogenannte retinale Nervenfaserschicht, und sorgen via Sehnerv für die Signalweiterleitung von der Netzhaut zum Gehirn. Die Netzhaut insgesamt ist eine hauchdünne Struktur von ca. ¼ mm Dicke mit 1 Million Ganglienzellen. Je nach Ausmaß an abgestorbenem Nervengewebe unterscheidet man verschiedene Stadien einer Glaukomerkrankung. Erst das fortgeschrittene Glaukom verursacht relevante Sehstörungen wie Gesichtsfeldausfälle. In diesem Fall ist bereits fast die Hälfte der retinalen Nervenfaserschicht geschädigt. Weiter unbemerkt kann das Glaukom sogar bis zur Erblindung führen. Ein einmal entstandener Nervenschaden ist irreparabel.

Wie entsteht der Grüne Star?

Ein wichtiger Risikofaktor ist der erhöhte Augeninnendruck (> 21 mmHg), der zu einer Druckschädigung des Nervengewebes führen kann. Dabei steigt das Risiko mit zunehmender Augeninnendruckerhöhung. Aber auch andere Faktoren der Neurodegeneration wie fortgeschrittenes Alter, niedriger Blutdruck, starker nächtlicher Blutdruckabfall, Hörsturz oder Ohrgeräusche in der Vorgeschichte, Herz-Kreislauferkrankungen u.a. spielen eine Rolle. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass bei nahezu der Hälfte der Glaukomerkrankungen kein erhöhter Augeninnendruck vorliegt (Normaldruckglaukom).

Wie häufig ist der Grüne Star

Das Glaukom ist weltweit die zweithäufigste Erblindungsursache. Etwa 1 - 2% der deutschen Gesamtbevölkerung (also etwa 800.000 bis 1, 6 Millionen Menschen) ist an einem Glaukom erkrankt, knapp 4% der über 65-Jährigen. Davon haben etwa 10% schwerste Sehstörungen mit über 1.000 Neuerblindungen pro Jahr. Damit ist das Glaukom eine Volkskrankheit.

Welche Verfahren zur Vorsorge, Früherkennung und Diagnose werden angewendet?

Ein einmal entstandener Glaukomschaden ist nicht umkehrbar und wird vom Betroffenen selbst meist erst in einem weit fortgeschrittenem Stadium bemerkt. Somit kommt der Vorsorge und Früherkennung sowie der Vermeidung einer Progression im Erkrankungsfall eine entscheidende Rolle in der Glaukom-Diagnostik zu. Generell ab dem 50. Lebensjahr sollte eine jährliche Glaukomvorsorge mit Untersuchung des Sehnervs und Messung des Augeninnendrucks erfolgen.

Welche ist die genaueste Messmethode des Augeninnendrucks in der täglichen Praxis?

Eine Messmethode ist die direkte Augeninnendruckmessung bei der ein kurzer, direkter Kontakt zwischen dem Messgerät und der, durch Augentropfen betäubten, Hornhaut hergestellt wird. Bei der konventionellen Messmethode sollten für eine genaue Beurteilung des Augeninnendrucks zusätzlich die biomechanischen Eigenschaften der Hornhaut (besonders die Hornhaut-Dicke) bekannt sein, die mittels der Pachymetrie bestimmt werden kann. In der Praxis Dr. Höfter wird die Dynamische Konturtonometrie (Pascal®) eingesetzt. Diese innovative Technik ermöglicht eine über einige Sekunden fortlaufende und von den biomechanischen Eigenschaften der Hornhaut weitgehend unabhängige Messung des tatsächlichen Augeninnendrucks. Mit dieser Technik wird auch der Augeninnendruck in Abhängigkeit des Pulsschlages gemessen und die Oculäre Pulsamplitude bestimmt. So werden Rückschlüsse auf die Qualität der Durchblutung der Netzhaut, das arterielle Gefäßsystem insgesamt und die Herzaktion gewonnen.

Die Dynamische Konturtonometrie (Pascal®) gilt derzeit als die genaueste und am einfachsten durchführbare Messmethode.

Welche Untersuchungsmethoden der Netzhaut und des Sehnerven gibt es zur Früherkennung?

Ein erhöhter Augeninnendruck alleine bedeutet noch keine Glaukom-Erkrankung - aber das Erkrankungsrisiko steigt. Eine manifeste Glaukom-Erkrankung wird erst durch den Nachweis typischer Schäden der retinalen Nervenfaserschicht und des Sehnerven aufgedeckt. Ist das Glaukom bereits fortgeschritten, erkennt die Gesichtsfeldmessung zusätzliche Defekte wie Gesichtsfeldschäden. Allerdings erst, wenn etwa die Hälfte der retinalen Ganglienzellen geschädigt oder abgestorben sind. Eine herkömmliche Gesichtsfeldmessung ist damit zur Früherkennung nicht geeignet.

Zukunftsweisende Technik zur Früherkennung

In den vergangenen Jahren haben moderne bildgebende Untersuchungsverfahren die Glaukom-Früherkennung revolutioniert. Diese Techniken können beginnende Veränderungen und Gesichtsfelddefekte Jahre im Voraus aufdecken. Sogar das genaue Ausmaß der Schädigung wird exakt quantifiziert und der weitere Verlauf mit hoher Präzision dokumentiert. So werden einmal eingeleitete Behandlungsmaßnahmen optimal auf ihre Wirksamkeit hin überwacht.

Ausgezeichnete Möglichkeiten für Ihre Augengesundheit

Die Augenpraxis Dr. Höfter am Odeonsplatz bietet Ihnen in Kooperation mit dem unmittelbar benachbarten Augendiagnostikzentrum am Marienplatz sämtliche modernste Untersuchungsmöglichkeiten zur Vorsorge, Früherkennung und Verlaufskontrolle von Glaukomerkrankungen an:

  • Vorderabschnitts-Tomographie (Pentacam)
  • Lasertomographie des Sehnervenkopfes (HRT III)
  • Optische Kohärenztomographie der retinalen Nervenfaserschicht (SD-OCT)
  • Laserpolarimetrie der retinal. Nervenfaserschicht (GDx)

Wie wird der Grüne Star behandelt?

Die Behandlung des Glaukoms ist hauptsächlich auf eine stadiengerechte, dauerhafte Senkung des Augeninnendrucks ausgerichtet. Sollte eine medikamentöse Drucksenkung mittels Augentropfen nicht ausreichend sein oder nicht vertragen werden, kann alternativ eine Laserbehandlung oder ein operativer Eingriff (in ca. 10% der Fälle) zum Erfolg führen.

Sprechzeiten

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Dr. med. Martin Höfter
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