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Maculadegeneration (AMD)

Die altersabhängige Maculadegeneration (AMD) betrifft die wichtigste Stelle des schärften Sehens - den zentralen Netzhautbereich (ca. 3 mm Durchmesser). Aufgrund von Alterungsprozessen kommt es zum Abbau dieser Sinneszellen. Erste messbare Veränderungen können etwa ab dem 5. Lebensjahrzehnt auftreten. In der Regel sind beide Augen betroffen, wenn auch oft in unterschiedlichem Ausmaß. Im Frühstadium bleibt die Erkrankung meist unbemerkt. Erst bei fortgeschrittener Veränderung treten Sehstörungen auf, wie optische Verzerrungen oder verringerte Sehschärfe bis hin zum Verlust der Lesefähigkeit. In Deutschland gehen Statistiken von bis zu 4,5 Mio. betroffenen Patienten aus. Eine deutliche Zunahme der Erkrankung wird ab dem 65. Lebensjahr verzeichnet. Die AMD gilt in der westlichen Welt als die häufigste Ursache für eine hochgradige Sehbehinderung jenseits des 50. Lebensjahres.

Welche Formen der AMD gibt es?

1. Trockene AMD

Hier kommt es zu einem allmählichen, sich über viele Jahre hinziehenden Untergang der Sinneszellen mit entsprechend langsam und meist unbemerkt fortschreitender Minderung der Sehschärfe. Von dieser Form sind etwa 15 % der Bevölkerung im Alter von 65 - 75 Jahren betroffen, bei den 75 - 85jährigen steigt der Anteil auf bis zu 30%. 80% aller an einer AMD-Erkrankten haben die trockene Form.

Welche Verfahren werden zur Diagnose der trockenen AMD eingesetzt?

Neben der bei jeder Untersuchung routinemäßig durchgeführten Netzhautspiegelung sollte mittels quantitativer Analyse von hochauflösenden digitalen Netzhautfotographien (Biomorphometrie) eine genaue Stadieneinteilung der trockenen AMD (Einteilung nach der AREDS-Klassifikation in früh-, mittel- und hochgradig) durchgeführt werden. Denn es ist nicht nur von Interesse, ob bereits eine AMD vorliegt sondern vielmehr, in welchem Stadium sich diese befindet (ähnlich wie in der Tumor-Diagnostik). Die Stadieneinteilung hat Auswirkungen auf die Prognose und Therapieentscheidung. Je weiter eine trockene AMD vorangeschritten ist, desto höher ist das Risiko für die Entwicklung einer feuchten AMD oder Vernarbung (areoläre AMD) mit Bedrohung des Sehvermögens.

Welche Möglichkeiten der Therapie gibt es?

Eine Heilung der degenerativen Prozesse ist bis heute nicht möglich. Eine bewusste Lebensweise kann eine Progression verringern. Tabakkonsum ist auch für die Netzhaut schädlich und sollte eingestellt werden. Große, langjährige Studien (AREDS: Age Related Eye Disease Study) belegen eindrucksvoll, dass stadienabhängig durch die dauerhafte Einnahme geeigneter Nahrungsergänzungsmittel (Antioxidantien, Vitamine) der Krankheitsprozess verlangsamt und das Risiko einer feuchten AMD um 25 % innerhalb von fünf Jahren verringert werden kann.

Früherkennung hilft, rechtzeitig zu reagieren.

2. Feuchte AMD:

Bei ca. 15% der AMD-Patienten kann die trockene AMD plötzlich in die aggressivere feuchte (neovaskuläre, exsudative) Form "umschlagen". Das Risiko steigt mit dem Stadium der vorausgehenden, trockenen AMD. Infolge noch nicht gänzlich erforschter Prozesse kommt es im Augeninneren zu einer Erhöhung von Substanzen, die das unkontrollierte Wachstum krankhafter Blutgefäße stimulieren (VEGF: Vascular Endothelial Growth Factor). Diese neuen Blutgefäße wuchern aus der Aderhaut unter die Makula und sind undicht. Dabei tritt Flüssigkeit unter oder in die Netzhaut über ("feucht") mit der Folge einer Netzhautschwellung und eines rapiden Untergangs der retinalen Sinneszellen. Spürbar für den Patienten durch eine rasche und nachhaltige Sehverschlechterung mit verzerrt sehen von geraden Linien. Das kann zu einer mitunter starken Beeinträchtigung der selbstständigen Lebensführung (z.B. der Fahrtauglichkeit oder Lesefähigkeit) bis zur Erblindung führen.

Welche Verfahren werden zur Diagnose der feuchten Makuladegeneration eingesetzt?

Die Optische Kohärenztomographie (OCT) hat sich weltweit zum Standard in der Diagnostik der AMD entwickelt. Mit dieser Technik können früheste Anzeichen einer feuchten AMD diagnostiziert und der jeweilige Aktivitätsgrad präzise bestimmt werden, bevor optische Verzerrungen oder eine Sehverschlechterung eintritt. Neben strukturellen Veränderungen in den einzelnen Netzhautschichten wird immer auch die Netzhautdicke gemessen, ein wichtiger Verlaufsparameter der feuchten AMD. Werden zusätzliche Information zur exakten Lokalisierung oder zur Bestimmung des Aktivitätsgrades einer Gefäßundichtigkeit benötigt, kann eine Angiographie mit venöser Farbstoffinjektion (meist Fluoreszenzangiographie) durchgeführt werden.

Die Augenpraxis Dr. Höfter am Odeonsplatz bietet Ihnen in Kooperation mit dem unmittelbar benachbarten Augendiagnostikzentrum am Marienplatz modernste Untersuchungsmöglichkeiten zur Vorsorge, Früherkennung und Verlaufskontrolle sämtlicher Formen der altersabhängigen Maculadegeneration.

Welche Möglichkeiten der Therapie gibt es?

Durch Injektionsbehandlungen mit spezifischen Medikamenten (Anti-VEGF-Medikament) in das Augeninnere kann das krankhafte Wachstum von Gefäßneubildungen gehemmt werden. Diese Behandlung muss in der Regel in gewissen Abständen wiederholt werden, denn die Gefäßhemmung ist nur über eine begrenzte Zeit wirksam. Ohne regelmäßige Nachsorge sind wiederkehrende Schübe krankhafter Gefäßneubildung jederzeit wieder möglich.
Wesentlich dabei ist die Kontrolle des Aktivitätsgrades der AMD mittels OCT, um mögliche Rezidive frühzeitig zu erkennen und umgehend einer erneuten Injektionsbehandlung zuzuführen. Ein rein auf die Sehschärfenänderung (die der Patient spürt) basiertes Management würde der Erkrankungsaktivität immer hinterherlaufen. Je früher reagiert wird, umso besser und nachhaltiger ist das Behandlungsresultat.

Sprechzeiten

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Dr. med. Martin Höfter
Theatinerstraße 29
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80333 München
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